Das Osterfest meiner Kindheit

 

Das Osterfest meiner Kindheit war nicht so üppig wie heute. Ich bin zwei Jahre vor Ende des Krieges geboren und mein Vater war wie alle Väter im Krieg. Meine Mutter musste mit mir und ihrer 16-jährigen Schwester durch ganz Deutschland mit dem Zug fliehen. Damals war ich 1 1/2 Jahre alt. Die Flucht führte uns nach Thüringen, wo dann auch mein Vater hinkam. Ich hatte eine wunderschöne Kindheit. Mein Vater war Förster und ich lernte den Wald, die Natur und alle Tiere kennen und lieben. Meine Eltern hatten einen riesengroßen Garten und sämtliches kleines Getier, das man sich vorstellen kann. So gab es denn zu Ostern viele bunte Eier, die ich liebte. Natürlich Festessen zu Ostern. Aber das war für mich nicht so wichtig. Meine Mutter hat auch Kuchen und Torte gebacken. Das Süsse fand ich ganz toll. Aber Schokolade, Bonbons, eca. war mir vollkommen unbekannt.

Und zu Ostern gab es das erste neue Frühlingskleid! Dieses wurde von meiner Mutter selbst genäht, die eine fantastische Näherin war und mir aus nichts wunderschöne Kleidchen genäht und oft auch bestickt hat. Leider konnte ich diese dann aber zu Ostern nicht anziehen, da es meistens bitter kalt war und Schnee lag. Das sind meine ersten Erinnerungen an Ostern, das Ostern meiner Kindheit.

 

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